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Misslungene Ubuntu-Aktualisierung auf Dual-Boot-Notebook

‚Wenn Du unter Windows schon immer alles aktualisierst, dann könnte ja auch Linux mal etwas Pflege gebrauchen.‘ Es gibt inzwischen auch eine neue UBUNTU-Version (16.04 LTS) mit Langzeit-Service. Obwohl entsprechend konfiguriert, zeigt mir die ‚Aktualisierung‘ das aber nicht an. Mit ‚sudo update-manager -d‘ das Tableau mit ‚16.04 LTS ist verfügbar‘ hervorgezaubert. Meldung: es fehlen 312 MB Speicher – /temp und Papierkorb gelehrt. Upgrade ausgeführt.

Donnerwetter schon wieder über 500 MB Update-Download. Läuft ja klaglos und ohne Rückfragen, nachdem das Root-Passwort eingegeben wurde. Aber diesmal ist alles anders. Als ich nach einer gewissen Zeit nachsehe, ob alles fehlerfrei abgelaufen ist, steht da schon wieder etwas von ‚zu wenig Speicher‘. Ich beginne mit einer großen Putzaktion – cache, Papierkorb, Homeverzeichnis, doppelte Bilder. All das bringt aber nicht den gewünschten Effekt. Es bleibt bei ‚zu wenig Speicherplatz‘. ‚Na dann eben nicht, ist ja nicht so wichtig.‘  Wird auch so gehen. Zur Zeit stehen wichtigere Dinge an, als UBUNTU zu aktualisieren.

Irgendwann holen einen dann später aber die ‚Jugendsünden‘ wieder ein. Ein sehr interessantes Bildbearbeitungsprogramm (PhotoCollage 1.4.3) erweckt mein Interesse:

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Download ‚https://github.com/adrienverge/PhotoCollage/releases/tag/v1.4.3‘
Inst: * Ubuntu:
.. code:: bash
sudo add-apt-repository ppa:dhor/myway && sudo apt-get update
sudo apt-get install photocollage
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Außerdem muss das Panorama-Programm ‚Hugin‚ per Extra-Download aktualisiert werden. Was meint mein UBUNTU dazu? Ubuntu meckert schon wieder:  ‚Zu wenig Speicher, um diese Aktion auszuführen!‘

Jetzt heißt es also ‚arbeiten‘. Zunächst ‚mal alles Überflüssige löschen – reicht nicht. So bleibt nur der Weg über die Vergrößerung der ‚Linux-Partition‘. Wie macht man das? Ganz einfach – Linux-Systeme haben ja üblicherweise das Programm ‚geparted‚ an Bord. Also, nichts wie ran. Zunächst wird die Windows-Partition um den gewünschten Betrag verkleinert – problemlos. Den gewonnenen Festplatten-Bereich mit der Linux-Partition verbinden! Was, das geht nicht? Der Befehl ist deaktiviert. Aha, natürlich nicht im laufenden Betrieb.

Wo ist die UBUNTU-Live-CD? Neu booten von CD. Aber auch unter dem externen Betriebssystem kann die entsprechende Partition nicht verändert werden. Nachfolgende Recherchen im Internet ergeben, dass die von mir unter Windows so oft durchgeführte Aktion bei Linux nur mit tiefgreifenden Eingriffen ins System duchführbar ist. Hätte also etwas früher recherchieren müssen. „Hätte“ ist jetzt aber zu spät.

Lösung heißt jetzt: Alle eigenen Daten retten. Unter Live-CD alle von UBUNTU benutzten Partitionen löschen. Freien Speicher neu  partionieren und UBUNTU neu installieren.

Nur, es taucht ein weiteres Problem auf. Der PC bootet überhaupt nicht mehr, kein Grub, kein Windows, keine Live-CD. Das ist neu und eine Situation mit neuen Herausforderungen. Es erscheint, anstatt des erhofften Bootmenüs, um wenigstens Windows starten zu können, die lapidare Meldung „grub rescue“ am Prompt. Zu diesem Fehler existieren einige Informationen im Internet. Alle lauten: Boot-Repair-Disk bzw. Boot-Repair-USB-Stick aus ‚boot-repair-
disk-64bit.bin‘ erstellen und damit ‚Grub‘ reparieren. Also ran. Eins-fix-drei ist die Boot-CD auf einem anderen PC gebrannt. Ergebnis: Sie bootet, findet aber kein Grub-Menü für eine Reparatur. Das legt den Schluss nahe, dass das Linux-Bootmenü nicht auf der ersten aktiven Partition liegt, sondern auf der von mir bei der Partitions-Vergrößerung gelöschten Linux-Partition, und damit nicht mehr exisiert und somit auch nicht repariert werden kann. Alle Vesuche, diesem Mangel abzuhelfen, scheitern – wie soll ich auch ein Grub-Bootmenü reparieren, das nicht mehr vorhanden ist? Es gibt nur einen Ausweg, das irgendwo schlummernde Windows-Bootmenü muss hervorgezaubert werden.

Aber Windows muss doch bootbar sein. Wie komme ich denn bloss an das Bootmenü, wenn das BIOS es mir nicht anbietet? Jetzt muss eine mit WinBuilder (c’t 26/2015) zu erstellende DVD mit dem c’t-Notfall-Windows ihre Fähigkeiten beweisen.

Es ist ein mühsamer Weg:
1. Download von ct.de/y4nq:
‚10240.16384.150709-1700.TH1_CLIENTENTERPRISE_S_EVAL_X86FRE_DE-DE‘
2. Kopieren von c’t-Notfall-Windows: ‚ctnotwin15.zip‘
3. Entpacken ‚ctnotwin15.zip‘ nach C:/ctnotwin15
4. Starten ‚Win10PESE82_Builder.exe‘; nach Fehlermeldung Update über WinBuilder-interne Funktion. ISO erstellen und auf DVD brennen.
5. Mit RegEdit im Desktop-PC geändert im Schlüssel:
HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\WIMMount\ImagePath
von „\??\C:\ctnotwin15\Projects\Tools\Win10PESE\X64\WimMount.sys“
nach „system32\drivers\wimmount.sys“

Tatsächlich, mit dieser Windows-Live-DVD bootet das System wieder. Über das weitere Vorgehen gibt es eine ausführliche Beschreibung im c’t-Heft 26/2015. Kurzfassung: Laufwerksbuchstaben der ersten aktiven primären Partition finden, Buchstaben des Windows-Laufwerks feststellen, Eingabeaufforderung öffnen, Bootloader erzeugen mit:

bcdboot c:\windows /l de-de, fertig!

Hurra, er läuft wieder. Danach ist die Neu-Installation von Ubuntu 16.04.01 LTS i385 (32 Bit) von der zuvor erstellten DVD wieder Routine. Der Speicherplatz ist ausreichend für alle wichtigen Tools: Cairo-Dock, Unity Tweak, Shotwell, Gimp, VLC, FireFox, LibreOffice, Thunderbird, calibre und natürlich für das diese ganze Aktion auslösende  PhotoCollage 1.4.3.

Fazit: Viel Mühe für eine unbedachte Handlung. Ich habe mir die Prozedur einer Neu-Installation von Wondows 10 erspart . Tröstlich nach diesem halben Tag Arbeit ist allerdings, dass Ubuntu jetzt in frischen Glanz erstrahlt und wieder ganz aktuell ist.

Windows 10-Update-Erfahrungen

Es stimmt nicht viel von den Ankündigungen zum Update oder Upgrade (selbst Microsoft verwendet beide Begriffe nebeneinander) auf Windows 10.

Hier einige wirklich praktische Erfahrungen über die Update-Prozedur mit vier Computern:
Auf allen PCs habe ich die sogenannte ‚Zwangs‘-Ankündigung mit dem Taskleisten-Symbol zugelassen bzw. nicht deaktiviert.

1. Das Netbook HP Compaq Mini 311 meldet „Dieser Prozessor ist für ein Update auf Windows 10 nicht geeignet.“ Also bleibe ich im mobilen Einsatz bei Windows 7 bzw. Xubuntu.

2. Ich bin ungeduldig und will nicht warten, bis Microsoft mir erlaubt, das neue Windows zu erleben. Am sogenannten ‚Technical Preview‘ (TP) habe ich nicht teilgenommen. Beim DELL-Notebook Inspiron 1720 (läuft als 32-Bit-System) starte ich die ersten vorsichtigen Versuche zunächst auf einer virtuellen Festplatte. Mit dem Microsoft-Werkzeug ‚Media creation tool‘ lade ich mir die passende Version ‚Windows10x86Pro‘ herunter und brenne mit der ISO-Datei eine bootfähige DVD. Die weiteren Schritte:
a. PC mit dieser selbstgebrannten DVD starten.
b. Über die Tastenkombination ‚Umschalt+F10‘ das sogenannte Terminal-Fenster aufrufen, und nacheinander folgende Befehle ausführen:
1. list volume [Buchstaben des Laufwerks für die beabsichtigte Installation merken, z.B. „F“]
2. create vdisk file=f:\win10pro.vhd maximum=30000
3. select vdisk file=f:\win10pro.vhd
4. attach vdisk
5. exit
6. exit
Im neuen Fenster die Installation ‚Benutzerdefiniert‘ beginnen. (diverse Key-Anforderungen überspringen).

c. Als der neue Desktop erscheint, kopiere ich das zuvor heruntergeladene Proramm ‚ClassicShell‚ in der neuen Windows 10-geeigneten Version auf den Desktop und starte dessen Installation.

d. Perfekt. Jetzt ist Windows wieder im alten Gewand aber mit neuen Funktionen im Hintergrund. Das gefällt mir. Leider ist diese Installation nicht aktivierbar, da es eine Neuinstallation ohne den notwendigen Schlüssel (key) ist.

e. Gleich am nächsten Tag (12.08.2015) starte ich die eigentliche Update-Prozedur. Im laufenden Windows 8.1 aktiviere ich von der gebrannten DVD das ’setup‘. Ca. 40 Minuten benötigt das Update für die Überprüfung der alten Installation und Anfertigung aller Sicherheitsdaten für einen angeblich existierenden ‚Rückgängig‘-Modus. Die restliche Installation benötigt dann weitere 1,5 Stunden. Danach steht mir Windows 10 mit allen (!) zuvor unter 8.1 installierten Programmen zur Verfügung.

f. Auch hier natürlich ClassicShell installiert. Mit easyBCD das Bootmenü editiert: Eintrag Win10(VHD) [die Versuchsinstallation] entfernt und Datei X:\…10.vhd gelöscht. Fertig!!

3. Dann kann ich bei meinem Arbeits-PCs (64 Bit) ja die offizielle Reservierung aktivieren und warten, bis Microsoft die endgültige Version zur Verfügung stellt.
Die Ankündigung „Wenn Windows 10 auf Ihrem PC installiert werden kann, erhalten Sie eine Meldung auf Ihrem PC und eine eMail an die angegebene Adresse.“ stimmt leider nicht. Nur wenn ich auf das
‚Reservierungs-Symbol‘ in der Taskleiste klicke, erscheint nicht mehr die Meldung ‚Reservieren Sie ….‘, sondern ‚Sie können Windows 10 jetzt installieren‘.

Bei meinem DELL-Desktop-PC mit vorinstalliertem Windows 8 so geschehen am 23.08.2015. Da war auch der Download im Hintergrund schon gelaufen. Update anstoßen, zwei (2) Stunden warten, Windows erstrahlt im alten Glanz, allerdings jetzt wirklich wesentlich intuitiver zu bedienen. Ein Manko habe ich inzwischen allerdings festgestellt: Der am ‚Speedport‘ über USB angeschlossene Drucker ‚CANON Pixma ip4000‘ wird nicht mehr angesprochen. Zur Zeit nicht relevant, damit beschäftige ich mich später.

4. Der letzte Kandidat, das Notebook ‚SAMSUNG RC 730‘, macht am 30.08.2015, nachdem auch dort die Meldung ‚PC ist zum Update bereit‘ erschien, allerdings Zicken.
Während der Installation gibt es zwei Fehlermeldungen über Probleme mit a) einem USB-Stick und b) mit dem Treiber für die Ansteuerung der Bluetooth-Maus. Im Geräte-Manager haben diese beiden Komponenten auch gelbe Ausrufungszeichen. Diese fehlerhaften Komponenten werden mit einem ‚Deinstallieren‘ verabschiedet. Beim USB-Stick vermute ich die Funktion ‚ReadyBoost’ReadyBoost‘ hinter der Fehlermeldung – ist verzichtbar, kann entfernt bleiben. Der Stick funktioniert einwandfrei. Bei der drahtlosen Maus steckt der BELKIN USB-Bluetooth-Adapter hinter der Fehlermeldung. Also zunächst zurück zur alten kabelgebundenen Maus.

Fazit: Bei einer Neuinstallation neben einer registrierten Windows 8.1-Version verlangt Windows 10 einen neuen Schlüssel. Nur als Update erfolgt eine Rückfrage-freie Installation ohne neue Aktivierung.