Was mache ich mit den wertvollen Erinnerungen?
15000 Dias schlummern ordentlich sortiert und organisiert in einer riesigen Schrankwand. Wegschmeißen? Nein, das sind Erinnerungen, die gerettet werden müssen.
Nachdem ich mich völlig auf Digital-Fotografie verlegt hatte, konnte es nur heißen 'Die Dias gehören auch auf den Computer.' Auf Mattscheibe projizieren und abfotografieren schied aus Qualitätsgründen aus. Also wie? Eine teure Apparatur kaufen, für eine Einmal-Aktion, das wollte ich nicht. Es galt also zunächst eine geeignete Apparatur zu bauen, die bestmögliche Ergebnisse versprach.
Erhebliche Mängel in Form von Ausbleichungen zeigen sich inzwischen bei einigen alten Dias, ob es sich dabei um Bilder auf dem zeitweise von mir eingesetzten ORWO-Material handelt, kann ich nicht mehr feststellen. Wenn es sich um ein für mich wichtiges Erinnerungsfoto handelt, versuche ich mehrere Methoden oder ereuge nur ein Schwarzweiß-Bild.
Die unendliche Prozedur
Unter Verwendung eines alten Naheinstell-Adapters mit Führungsschlitz für gerahmte Diapositive baute ich mir eine Halterung für meine kompakte Digitalkamera, um sie im minimalsten Makro-Abstand zu fixieren. Auch wenn eine Überschlagsrechnung zeigt, dass wohl Monate dabei 'draufgehen werde. Ich fing einfach 'mal an - zunächst mit den Serien, die mir besonders am Herzen lagen. Das ich aus den 2048x1536-Bildern nur Bildchen mit 979x653 Pixeln gewann, weil die Makroeinstellung keine 1:1-Abbildung des Dias gestattete, störte mich zunächst nicht - ich hatte sie TV-gerecht auf dem PC, das zählte.
Durch die höhere Auflösung (3264x2448) verbesserte sich mit der Powershot A720 IS dieser Ausschnitt sogar auf 2070x1371. Zur optimalen Nachbearbeitung lagen die Bilder jetzt auch als RAW-Datei vor. Eine recht umständliche Prozedur zwar, aber mit einem ansehnlichen Ergebnis. Allerdings müssen alle Bilder von Flecken und Fusseln befreit werden.
Geht das wirklich nicht komfortabler?
Zwei Jahre lang (2010-2011), inzwischen waren Dias-Scanner zu erträglichen Preisen auf dem Markt, arbeite ich mit einem Rollei-Scanner, der mir JPEG-Bilder im Format 2592x1680 auf einem USB-Stick liefert. Die nicht vorhandenen RAW-Dateien stören mich, aber die Notwendigkeit, alle verglasten Dias vorher intensiv zu putzen und später doch noch Fussel aus dem Bild zu beseitigen ist ein erhebliches Manko.
2012 steige ich dann auf den auch jetzt noch im Einsatz befindlichen Reflecta ProScan 7200 um. Nach einigen Versuchen mit dem Standardtreiber, schaffe ich mir die VueScan-Software an - Hintergrund ist die integrierte Infrarot-Funktion zur Beseitigung von Fingerabdrücken, Staubflecken und Fusseln, so wie die Möglichkeit, in RAW-Dateien zu scannen. Endlich eine Gerätschaft deren Ergebnisse mich zufriedenstellen. 1,5 Minuten Scanzeit pro Bild erscheinen zunächst sehr lang, durch die wegfallende Nachbearbeitungszeit wird das allerdings mehr als wettgemacht.
|