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Foto


Jetzt fotografiere ich doch digital

Die kleine Kompakte

Um in Videos eingebaut zu werden, waren die Bilder des Sony Videorecorders DCR-PC100 ja bestens geeignet, nur als selbständige Bilder zeigten sie mit 1152x864 Pixeln doch ihre Grenzen. So bleibt es nicht aus, dass 2004 meine Ausrüstung um eine Canon Powershot A70 (mit 1600x1200 Pixel) wuchs.
In Fachpublikationen wird immer öfter von den ungeahnten Möglichkeiten der Bildgestaltung gesprochen, wenn man seine Bilder auch im RAW-Format vorliegen hat. Mit einer Software sollen sich einige Canon-Kameras so umrüsten lassen, dass neben den Standard-JPEGs auch RAW-Bilddateien erstellt werden. Das ist natürlich etwas zum Experimentieren, zumal ich ja eine Canon besitze. Das Programm CHDK (Canon Hacker's Development Kit) ist ein Spezial-Programm, mit dem der Funktionsumfang der Kamera erheblich erweitert wird. Dabei wird keine Veränderung an der kameraeigenen Software vorgenommen. Vielmehr wird CHDK 'nur' auf der Speicherkarte bereitgestellt und vom Fotoapparat dort abgerufen. Mit einer Speicherkarte ohne dieses Programm ist auch die neue Funktion verschwunden. Mich interessierte vor allem die RAW-Funktion von CHDK.
Leider, leider ist meine kleine Canon A20 für diese Funktion nicht geeignet. Aber mit einer Powershot A720 IS sollte es funktionieren. Schon wieder eine Neuanschaffung. 2008 wird dadurch das Jahr des Umbruchs. Die vom Autor der Software gestellte verständliche und ausführliche Dokumentation (CHDK-Handbuch in deutsch) verschafft mir eine handliche Kamera mit RAW-Funktion. Zusätzlich hat sich mit der neuen auch die Auflösung erheblich auf 3264x2448 Pixel erhöht.
Da fehlt doch aber noch etwas. Gerne würde ich meine Bilder von Reisen mit den nötigen Informationen über den Ort ihrer Entstehung versehen. Nach intensiver Recherche entscheide ich mich für einen GPS-Tracker Holux M241 - klein, handlich, Speicherplatz für die Daten einer ganzen Tagestour, um die Daten der Orte festzuhalten, an denen ich fotografiert habe.

Weiter, schneller, höher

Wie an anderer Stelle erwähnt, wird ein Manko der aufkommenden Digitalisierungs-Technologie entschärft. Meine alte Objektiv-Sammlung könnte reaktiviert werden. 2011 geht eine Bestellung für eine Sony Alpha 55 und den passenden Adapter zur Verwendung von Canon-Objektiven raus. Mit einem Tamron-Objektiv 18...270 mm bin ich wieder flexibel wie in alten Zeiten. Die nicht vorhandene automatische Fokussierung bei der gelegentlichen Verwendung der 'alt'-Objektive kann ich missen.
Mit der Sona Alpha 55 habe ich dann eine Kamera, die alles kann, was mir am Herzen liegt. Leider ist das GPS-Modul der Sony nicht die wahre Freude. So muss ich auch hier oft Korrekturen vornehmen. Den Hintergrund für dieses Manko habe ich jedoch noch nicht ergründet, sie benötigt mehrere Minuten ruhende Position (natürlich möglichst im freien Gelände), um die Geo-Position zu bestimmen. Diese Daten müssen überprüft und falls nötig, korrigiert werden. Das erledige ich mit GeoSetter, mit dem ich auch die notwendigen Daten in die Bilder aus der Powershot und vom DiaScanner integriere.

Viel Aufwand, bis ich zufrieden bin

Je nach seinem Ursprung erfordern die einzelnen Bilder unterschiedliche Bearbeitungs-Schritte. Neben den JPEG-Bildern der beiden Fotoapparate, die ich nur als Hilfsmittel einsetze, habe ich ja Digitaldaten aus verschiedenen Quellen: Bilddaten der neuen Alpha 55, der Powershot A720 IS und von digitalisierten Diapositive. An dieser Stelle noch ein Satz zur Datensicherung. Alle (!!!) produzierten Daten existieren bei mir zweimal - erstens als unbearbeitete Originale und zweitens bearbeitet in einem anderen Verzeichnis. Wenn ich mich im Folgenden über Bearbeitungsschritte auslasse, dann beziehen sich diese nur auf die Bilder im 'Fertig-Bild'-Verzeichnis. Verwaltet werden alle RAW-Bilder mit der Software Photoshop Lightroom.

RAW-Daten im ARW-Format der Sony Alpha 55
Bei der Bearbeitung der ARW-Dateien werden sogenannte 'sidecar'-Dateien im XMP-Format mit dem gleichen Namen wie die Bilddatei angelegt, in denen im Klartext jede Manipulation an der Originaldatei festgehalten wird - Vorteil: das Original bleibt erhalten, Nachteil: man hat plötzlich die doppelte Anzahl von Dateien. Ich mag das nicht. Der Ausweg wird in Lightroom als sogenannte DNG-Datei (Digital Negative) angeboten. In dieser Datei sind alle Metadaten enthalten und es werden alle Bearbeitungsschritte direkt gespeichert. Arbeitsschritte: ARW in DNG umwandeln, Bild bearbeiten (das heißt bei Lightroom 'entwickeln'), im Wunschformat exportieren (bei mir unkomprimierte TIFF).

RAW-Daten im CRW-Format der umgerüsteten Canon Powershot A720 IS
Sehr oft, z.B. beim Bergwandern, bin ich mit der leichtere Powershot unterwegs. Diese liefert mir neben dem JPEG-Bild eine RAW-Datei im Format '.crw'. Mit dem Hilfsprogramm dng4ps erzeuge ich die für Lightroom geeignete DNG-Datei. Auch hieraus werden nach der Entwicklung TIFFs für die Weiterverarbeitung.

RAW-Daten im DNG-Format des Dia-Scanners Reflecta ProScan 7200
Wenig Aufwand ist mit den gescannten Dias nötig. Die Scan-Software VueScan liefert direkt DNG-Dateien. Der größte Aufwand für die digitalisierten Dias folgt dann erst bei der Weiterverarbeitung der aus Lightroom exportierten TIFFs.

Aus TIFF werden wieder handliche JPEG-Bilder

Den Umweg über die TIFF-Bilder wähle ich, um alle Bearbeitungsschritte ohne Qualitätsverluste durchführen zu können. Natürlich will ich diese riesigen TIFF-Bilder nicht als Endprodukt auf dem PC oder dem MediaPlayer speichern. Einige Hangriffe sind mir mit Photoshop Elements so vertraut, dass ich den 'Feinschliff' dann mit diesem Programm durchführe - vielleicht ist es auch nur die noch fehlende Routine mit Lightroom. Nach Abschluss aller Korrekturen speichere ich alle Bilder im endgültigen JPEG-Format. Danach werden die TIFFs gelöscht. Alle neu erzeugten JPEG-Bilder erhalten noch per Synchronisation die relevanten Daten (Geodaten und Aufnahmezeit bei den Dias) aus den Original-Bildern.
Mit der Software 'GeoSetter' überprüfe ich in den Original-JEPG-Bildern die Geodaten der Sony-Bilder und korrigiere sie gegebenenfalls. Später synchronisiere ich noch die in den zugehörigen JPEG-Bildern korrigierten GPS-Koordinaten und Höhendaten mit der DNG-Datei. Für die Powershot-Bilder lade ich den aufgezeichneten GPS-Track, aus dem GeoSetter bei übereinstimmender Aufnahmezeit die Geo-Kordinaten ins Bild überträgt. Für die Dias ist der Aufwand erheblich größer. Falls die entsprechenden Daten nicht auf dem Diarähmchen vermerkt sind, muss ich sie mühsam aus alten Reisetagebüchern und meiner Dia-Datenbank zusammensuchen. Einen Fehler enthalten die Digitaldaten der Dias aber auch dann noch: als Kamera steht in den EXIF-Daten 'PS 7200', es war aber eine Minox, eine T70 oder eine T90. Das Hilsmittel, um diese Diskrepanz zu beheben, heißt 'AnalogEXIF'. Diese Manipulation nehme ich allerdings in Ermangelung der 'Original'-JPEGs an den aus den TIFFs gewonnenen JPEGs vor.
Sind alle korrigierten bzw. erzeugten Daten auf die DNG-Dateien übertragen und aus allen TIFFs JPEG-Bilder entstanden, dann werden TIFF-Bilder und Original-JPEG-Bilder gelöscht. Das war's.


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